BRAUN
Radio SK 25
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Front-Ansicht | Rückseite | Chassis (Rückseite) |
Chassis (oben) | Chassis (vorne) | Verdrahtung (Ausschnitt) |
Schaltbild | Hf-Teil (AM + FM) | Hf-Teil (offen) |
Beschreibung
Die SK 2-Serie erscheint im Braun-Katalog zwischen 1957 und 1961. Entwurf von Arthur Braun und Fritz Eichler. Es sind insgesamt 4 Modelle nachweisbar: SK 1 (nur UKW), SK 2, SK 3 und SK 25 (UKW + MW) Gehäuse: Kunststoff (Bakelit ?), lackiert Farben: graphit, hellgrün, hellgrau Rückwand aus stabilem Polyester (weiß) Technische Daten: SK 1: 9 FM-Kreise SK 2/3: 6 AM / 9 FM-Kreise Röhren: ECC 85, EF 89, EF 89, EABC 80, EL 84 SK 25: 6 AM / 9 FM-Kreise Röhren: ECC 85, ECH 81, EF 89, EABC 80, EL 95 Funktionsbeschreibung: Die Schaltungskonzeption besticht durch ihre (geniale) Einfachheit im Vergleich zur Konkurrenz (z.B. Philips Philetta). Trotz der spartanischen Auslegung (HF-Teil, ZF- und Nf-Stufen, Netzteil) sind Wiedergabe und Empfangsleistung (Trennschärfe auch bei UKW) erstaunlich gut. Ausstattung (SK 22 + SK 25): Tonblende (auf der Rückseite), Wellenschalter für die Umschaltung auf UKW + MW; die Position 'Phono' fehlt. Empfehlung: Bei Phono-Wiedergabe auf der Skala einen senderfreien Platz suchen. Für ein als Zweitgerät konzipiertes Radio sind diese Bedienungsfunktionen und die Ausgangsleistung (Lautsprecher) völlig ausreichend. In der Rörenbestückung fällt auf, dass nur der SK 25 über eine Mischstufe mit der ECH 81 verfügt. Bei den Vormodellen übernimmt ein System der ECC 85 die Oszillator- und Mischfunktion zusammen mit der ersten EF 89 bei AM (Einspeisung über das Bremsgitter). Restaurierung: Mein Gerät befand sich in einem ordentlichen Zustand. Vorhandene Mängel: 1. Lackschäden (Gehäuse), Korrosionsflecken (Chassis) 2. Drehko-Funktion (teilweise Rotor-/Statorberührung) 3. Auffälliges 'Gitterbrummen'. Kein 50-Hz-Netzbrummen ! 4. Instabiles Frequenzverhalten bei AM + FM (Senderwandern durch Erwärmung) Zu 1: Gehäuse: Vorsichtiges Abschleifen mit Sandpapier. Lackierung mit Sprühlack aus der Dose (Acryl-Basis). Farbeigenschaft: seidenmatt. Nachbehandlung mit Polierpaste (für Chromteile am Auto). Chassis: Die Oberfläche wurde mit Silberbronze (Ofenrohr-Paste) eingerieben (weiches Wolltuch). Diese Paste ist elektrisch leitend und daher für Chassis-Behandlungen gut geeignet. Zu 2, Die Drehko-Achse ist empfindlich. Es ist Vorsicht beim Abziehen und Aufdrücken von Skalenscheibe und Zeiger geboten ! Abhilfe mit etwas Vaseline, wenn diese zu stramm sitzen. Durch Hineinklopfen (Rohr mit passendem Durchmesser wählen) des Lagerrings (Frontseite) und Nach= stellen der Lagerschraube (Rückseite) gelang die Justierung wieder. Zu 3: Zuerst wurde die EABC 80 verdächtigt. Ihr Gitter-Eingang ist sehr hochohmig (10 MOhm) und deshalb sntsprechend brummanfällig). Ein Röhren= tausch zeigte keine Wirkung. Ich beobachtete diese 'Krankheit' schon immer bei Geräten, die mit der EABC 80 ausgestattet wurden inbesondere dann, wenn Lautstärke-Regler und Netzschalter gekoppelt sind (SK 2, SK 25). Drucktasten-Geräte sind damit offensichtlich weniger behaftet. Betrachtet man die Verdrahtung, dann fällt auf, dass der zum L-Potentiometer führende Koppelkondensator sehr nahe am Netzschalter liegt. In Vorkriegsmodellen findet man gelegentlich Kondensatoren mit 3 Beinchen. Eines davon dient zur Abschirmung. Das gibt es (leider) heute nicht mehr im Handel. Durch Umwickeln mit einer Metallfolie kann man sich ein solches Teil selber herstellen (Verdrahtung, Abbildung: roter Kreis). Es brachte den gewünschten Erfolg. Zu 4: Im eingebauten Zustand hatte das Radio ein absolut lästiges Verhalten: Die Sender wanderten permanent und in erheblichem Maße, so dass ständig nachgestellt werden musste. Auffallend war, dass das Phänomen bei AM + FM auftrat. Die Ursache konnte also nicht unbedingt in der Hf-Baugruppe liegen. Dort sind außer den FM-Komponenten auch die AM-Oszillator-Spulen untergebracht Die Betätigung des Wellenschalters konnte die Störung vorübergehend beheben. Durch zufällige Berührung der ECH 81 kam ich der Ursache näher: Sockelkontakt. Die Röhren-Stifte waren extrem korrodiert. Reinigung mit Sandpapier und Kontaktspray brachte den durchschlagenden Erfolg ! Die Behandlung nur mit Spray war offenbar nicht ausreichend. Der SK 25 steht in meiner kleinen Sammlung in Konkurrenz zu einer Philetta und behauptet sich recht gut. Die Philetta hat zwar den volleren Klang. Sie brummt aber stärker (U-Röhren). Der SK 25 hat auch die bessere Trennschärfe bei schwierigen Empfangslagen (UKW-Seitenband-Störung) mit dicht benachbarten Sendern. Februar 2010 |